Flächennutzungsplan
Das steht alles drin

In einem Flächennutzungsplan stellt die Gemeinde die geplante städtebauliche Entwicklung und die daraus resultierende Bodennutzung für das gesamte Gemeindegebiet in ihren Grundzügen dar. Sie ist an den vorhersehbaren und vorherrschenden Bedürfnissen der Gemeinde auszurichten. Der Flächennutzungsplan bildet demnach die Grundlage und setzt den Rahmen für die aus ihm zu entwickelnden Bebauungspläne. Was genau Inhalt eines Flächennutzungsplans ist und für wen er besonders relevant ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Flächennutzungsplan?

Der Flächennutzungsplan (FNP) wird gemäß §§ 5-7 im BauGB von den Gemeinden erstellt und ausgegeben. Er definiert die vorgesehene Art der Bodennutzung der bereits bestehenden und für die Zukunft vorgesehenen Flächen. Im Flächennutzungsplan werden daher Flächen für Wohn- und Gewerbegebiete als auch für Acker- und Industrieflächen ausgewiesen. Dabei geht es nicht um eine genaue Erfassung des aktuell vorliegenden Ist-Zustandes, sondern vielmehr um eine zukunftsorientierte, konzeptionelle Planung, die sich an die Bedürfnisse und Entwicklungen der Menschen heute als auch morgen anpasst.

Durch eine Ausweisung von bisher unbebauten Flächen als Bauflächen im Flächennutzungsplan bringt die Gemeinde ihre Absicht zum Ausdruck, diese Bereiche in der Zukunft durch die Aufstellung von Bebauungsplänen und der Durchführung von Baumaßnahmen zu neuen Baugebieten zu entwickeln.

Im Gegensatz zu den verbindlichen Vorgaben von Bebauungsplänen wird beim Flächennutzungsplan von “Darstellungen” gesprochen. Dieser Begriff beinhaltet eine gewisse Flexibilität für die vorgesehenen Umsetzungen. Der Flächennutzungsplan enthält allerdings ebenso wie der Bebauungsplan Angaben und Informationen, die für die räumliche Entwicklung der Bauvorhaben relevant sind (Beispiele: Altlasten, Naturschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete).

Was ist in einem Flächennutzungsplan beinhaltet?

Der Flächennutzungsplan ist eine grafische Plandarstellung des gesamten Gemeindegebietes. In ihm wird festgelegt, welche Flächen für welche Art von Nutzung vorgesehen werden. Auf dieser Grundlage werden dann spezifische Bebauungspläne erstellt, welche die Vorgaben zur Bebauung dann viel ausführlicher und genauer definieren. Neben der Ausweisung von bestehenden Gebieten werden im Flächennutzungsplan auch Neubaugebiete ausgewiesen.

Die üblichen Inhalte des Flächennutzungsplans sind in § 5 des Baugesetzbuches (BauGB) aufgezählt, wobei es sich dabei nicht um eine zwingende Vorgabe handelt. Im Gegensatz zum Bebauungsplan, dessen Inhalte in § 9 des Baugesetzbuches endgültig und verbindlich vorgegeben sind, kann der Plangeber des Flächennutzungsplans die Inhalte in gewissen Grenzen und je nach spezifischen Gegebenheiten und Notwendigkeiten selbst variieren.

Für wen ist der Flächennutzungsplan relevant?

Der von den Gemeinden erstellte Flächennutzungsplan ist für sie selbst und auch für andere Behörden bindend. Für Privatpersonen beinhaltet der Flächennutzungsplan allerdings meist keine direkten Rechte oder Pflichten. Besonders relevant ist der Flächennutzungsplan für die Ausweisung von Neubaugebieten. Deren Ausweisung als Bauland bringt meist eine Wertsteigerung der betroffenen Flächen mit sich. Die Inhaber dieser Grundstücke sind also daran interessiert, dass ihr Grundstück als Bauerwartungsland ausgewiesen wird.

Eine Gemeinde kann die Ausweisung als Bauerwartungsland jedoch auch zurücknehmen. Den Grundstücksinhabern steht dadurch keine Entschädigung zu.

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Wie oft wird ein Flächennutzungsplan neu aufgestellt?

Die Neufassung eines Flächennutzungsplan ist ein sehr langwieriges und aufwendiges Verfahren. Aufgrund der Vielzahl an Faktoren und Belange, die berücksichtigt werden müssen, werden bei Änderungen meist nur spezifische Teilflächen einzeln revidiert. In der Praxis kommt es dadurch oft dazu, dass Gemeinden vergleichsweise alte Flächennutzungspläne besitzen, die jedoch zahlreiche Anpassungen und Änderungen an einzelnen Stellen aufweisen.

Welche Unterschiede gibt es zum Bebauungsplan?

Der Flächennutzungsplan bildet die Grundlage, auf der Bebauungspläne dann die spezifische Bebauung genauer definieren. Das bedeutet also, dass ein Bebauungsplan nur für eine bereits im Flächennutzungsplan vordefinierte Fläche erstellt werden kann. Während der Flächennutzungsplan nur die Nutzung der Flächen vorgibt, konkretisiert der Bebauungsplan demnach genauere Vorgaben zur zulässigen Bebauung. Das beinhaltet die Lage und Breite der Straßen, die Anordnung sowie Höhe der Gebäude als auch die Art und das Maß der baulichen Nutzung.

Wo kann ich den Flächennutzungsplan einsehen?

In den Gemeinden ist der Flächennutzungsplan im Normalfall im Rathaus oder im Bürgerbüro einsehbar. In vielen Städten und Gemeinden ist dies mittlerweile auch bequem online möglich.

Wir fassen für Sie zusammen

Der Flächennutzungsplan ist ein Instrument von Städten und Gemeinden, um die urbane Entwicklung der Gemeinde im Voraus erfolgreich zu planen und bessere Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten. Im Flächennutzungsplan werden Flächen nach der Art ihrer Nutzung unterschieden und die spezifischen Vorgaben zur Bebauung werden im Bebauungsplan vorgegeben. Durch die Komplexität und durch die Vielzahl an zu beachtenden Faktoren werden Flächennutzungspläne sehr selten komplett neu aufgestellt, sondern meistens nur an einzelnen Stellen abgeändert.

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