Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, der Herbst ist da: Zeit, die Heizung einzuschalten, um es sich zu Hause gemütlich zu machen. Damit die nächste Heizkostenabrechnung Sie nicht böse überrascht, hat HAUSGOLD 13 Tipps zum richtigen Heizen für Sie zusammengestellt.
Schon wenige Grad weniger in einem Raum, können die Energiekosten senken. Die Faustregel: Im Schnitt senkt ein Grad weniger die Heizkosten um rund sechs Prozent. Heizen Sie deshalb kaum oder nicht benutzte Räume nicht voll auf. Komplett auskühlen sollten Zimmer allerdings auch nicht. Hier kann es helfen, die Heizung auf Frostschutz einzustellen. Generell gelten Richtwerte von 20 Grad für Wohnzimmer, im Schlafzimmer sorgen zwei Grad weniger unter Umständen sogar für einen besseren Schlaf. Die Temperatur lässt sich einfach über das Thermostat am Heizkörper regeln. Die mittlere Stufe sorgt für zwanzig Grad, bei den gängigen Thermostaten mit fünf Stufen liegen zwischen der Stufe rund vier Grad.
Um Energiekosten einzusparen, empfiehlt es sich, nachts die Heizung herunterzudrehen. Schon bei einer Abkühlung um wenige Grad, lässt sich so Energie und damit auch Geld einsparen. Wer keine Zeitschaltuhr oder Ähnliches in seiner Heizungsanlage hat, kann ein programmierbares Thermostat an die Heizkörper anbringen.
Gluckernde Heizungen verschwenden Energie. Wenn Ihr Heizkörper gluckert, fiept oder nur ungleichmäßig warm wird, sollten Sie ihn womöglich entlüften. Dafür halten Sie einfach ein Gefäß an das Entlüftungsventil des Heizkörpers und drehen dieses auf. Wenn nur noch Heizwasser, aber keine Luft mehr entweicht, können Sie das Ventil wieder schließen und anschließend wie gewohnt heizen. Auch der Wasserdruck der Heizungsanlage sollte regelmäßig geprüft werden – vor allem dann, wenn beim Entlüften viel Wasser abgelassen wurde.
Wer Heizkosten sparen will, sollte einen Blick hinter seine Heizkörper werfen. Ist die Wand dahinter nicht richtig isoliert, geht viel Wärme verloren. Heizungsnischen lassen sich schnell und kostengünstig mit Styropor oder Dämmtapete abdichten. Ist zwischen Wand und Heizkörper nicht genug Platz, kann auch schon eine Dämmfolie helfen. Auch Heizungsrohre die nicht isoliert sind, geben viel Wärme ab – auch dort wo es unnötig ist. Ein warmer Keller ist selten sinnvoll, hier spart das Isolieren der Heizungsrohre bares Geld. Materialien zum Abdichten sind kostengünstig und in jedem Baumarkt erhältlich.
In allen Räumen steht das Thermostat der Heizung auf drei, doch während der eine Heizkörper glüht, ist der andere lauwarm? Dann sollten Sie über einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage nachdenken, damit die ungleichmäßige Wärmeverteilung aufgehoben wird. Ein Fachmann reguliert das Heizungswasser so, dass in jedem Heizkörper die richtige Menge Wärme ankommt. Die Kosten, die durch den hydraulischen Abgleich durch einen Profi entstehen, sind über die Einsparungen bei den Heizkosten meist schnell wieder reingeholt.
Wer mit Strom heizt, muss nicht nur tief in die Tasche greifen. Heizlüfter sind ineffektiv und schlecht für die Umwelt. Sie sollten äußerst sparsam eingesetzt werden. Dasselbe gilt für Nachtstromspeicherheizungen. Sie verschwenden reichlich Strom. Eigentümer sollten daher über einen Austausch nachdenken.
Beim Sparen an Heizungskosten kann auch zwischen verschiedenen Heizungsarten gewählt werden. Lernen Sie hier die gängigsten Heizungsarten und ihre Unterschiede kennen.
Im Winter sollten Fenster grundsätzlich nicht auf Kipp stehen. Besser ist regelmäßiges Stoßlüften, die Heizung sollte während dieser Zeit abgedreht sein. Achten Sie vor allem nach dem Baden oder Duschen darauf, gut zu lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Türen von kühleren Räumen sollten während der Heizperiode geschlossen bleiben, um wärmere Zimmer nicht auszukühlen.
Undichte Fenster bedeuten einen enormen Wärmeverlust, der sich letztlich auch auf die Heizkosten niederschlägt. Mit einem einfachen Trick können Sie testen, ob Ihre Fenster dicht sind: Stellen Sie ein Teelicht vor das Fenster. Flackert die Flamme, sollten Sie überlegen, ob Sie mit Dichtungsband nachträglich die Fenster isolieren. Auch wenn Sie einen dünnen Papierstreifen durch ein geschlossenes Fenster ziehen können, sollte nachgebessert werden.
Die Warmwasseraufbereitung beeinflusst die Heizkostenabrechnung in den meisten Haushalten erheblich – wird aber dennoch gern vergessen. Mit kaltem Wasser zu duschen, ist selbst für hartgesottene Sparer wenig attraktiv. Doch auch Warmduscher können mit einem Sparduschkopf oder einem Durchflussbegrenzer Energiekosten sparen. Der Einbau ist unkompliziert möglich. Extratipp: Beim Händewaschen können Sie getrost auf heißes Wasser verzichten. Seife tötet fast alle Erreger. Ohne Seife müssten Sie sich schon kochendes Wasser über die Hände laufen lassen, um alle Erreger zu beseitigen. Kaltes Wasser in Verbindung mit Seife ist also hygienisch und spart dazu Energiekosten.
Ob der Heizenergieverbrauch, die Heizkosten und die CO2-Emissionen ihres Gebäudes angemessen oder zu hoch sind, können Mieter und Eigentümer ab sofort mit dem Bundesweiten Heizspiegel 2019 prüfen. Neben dem kostenlosen Heizspiegel wird nur noch die aktuelle Heizkostenabrechnung benötigt. Die gemeinnützige co2online GmbH veröffentlicht den Bundesweiten Heizspiegel jedes Jahr. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und vom Deutschen Mieterbund e. V. unterstützt. Der Bundesweite Heizspiegel 2019 ist als kostenloses PDF-Dokument auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de zu finden.
Wer die Angemessenheit der Werte seiner Heizkostenabrechnung vom Fachmann prüfen lassen möchte, kann auf der Internetseite von heizspiegel.de ein detailliertes Heizgutachten bestellen. Bei rechtlichen Fragen helfen die Mietervereine vor Ort.