Glücklich und selbstbestimmt leben
Exklusive Tipps für HAUSGOLD-Leser

Einen großen Teil seines Lebens verbringt der Mensch zu Hause: 24 Jahre und vier Monate schläft der Deutsche im Durchschnitt. Zwölf Jahre verbringt er vor dem Fernseher. Fünf Jahre wird sich dem Thema Essen gewidmet. 16 Monate wird die eigene Wohnung gereinigt… Spätestens beim Lesen dieser Zahlen sollte einem bewusst werden, wie wichtig es ist, in einem Zuhause zu leben, in dem man sich wirklich wohl fühlt. Die Bedeutung eines schönen Zuhauses hat auch Autor und „Lebensbanker“ André Schulz erkannt. In seinem neuen Buch „Die Geldlüge“ deckt er nicht nur auf, wie die Finanzindustrie – seiner Meinung nach – Menschen heimlich manipuliert, er spricht sich auch dafür aus, das eigene Haus oder die Wohnung zu einem Wohlfühlort zu gestalten und ggf. die Wohnsituation zu ändern. HAUSGOLD hat mit dem Finanzexperten ein Interview geführt. Die hier vertretenen Auffassungen geben die Meinung des Autors André Schulz wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt dem Standpunkt der Redaktion des HAUSGOLD-Immobilien-Magazins.

Herr Schulz, Sie nennen sich Lebensbanker. Was zeichnet einen Lebensbanker aus?

Lebensbanker ist ein neuer Beruf, den ich erfunden habe. Als Lebensbanker verfolge ich das Ziel, Menschen dabei zu helfen, glücklich und selbstbestimmt zu leben. Ich unterstütze Menschen bei der Findung, wie sie leben wollen, was sie selbst für ihr Leben tun können und wie sie Geld und Finanzen mit ihrem Leben in Einklang bringen. Mit emotionalen Lebensinspirationen und unabhängiger Finanzaufklärung helfe ich aktiv dabei, neue Möglichkeiten zu entdecken und eigene Entscheidungen treffen zu können.

In Ihrem aktuellen Buch „Die Geldlüge“ kritisieren Sie Taktiken der Finanzindustrie und werfen Finanzberatern vor, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kunden außer Acht lassen. Wie reagieren Ihre ehemaligen Kollegen auf diese Kritik?

Die ca. 1 Prozent echten und wortwörtlichen FinanzberRATer sind offen und freuen sich über meine konsequent menschenorientierte Art der Finanz- und Lebensberatung, aus der sie selbst vieles für ihre eigene BeRATungsarbeit mitnehmen. Die 99 Prozent Finanzproduktverkäufer sind dagegen gar nicht begeistert, weil ich aufzeige, dass sie eben nicht das tun, was sie ihren Kunden suggerieren. Sie beraten nicht, sondern verkaufen nur Produkte im Deckmantel der Beratung. Und das mit den zwei großen Manipulatoren Angst und Gier.

Echte Beratung sieht anders aus. Will man Menschen wirklich beraten, muss man sie gut kennen und wissen, was ihnen wichtig ist. Und wenn man das weiß, würde man – das ist meine persönliche Meinung – den meisten Menschen raten, zuerst einmal selbst etwas für das eigene Leben zu tun – ohne Geld oder Finanzprodukte. Daran verdient aber ein Finanzproduktverkäufer nichts, obwohl es für den Kunden oftmals viel hilfreicher wäre als irgendein Produkt, das Geld, Zeit und Nerven kostet.

Kann man sich in der heutigen Zeit überhaupt noch auf die Empfehlungen seiner Hausbank verlassen?

Nein. Blind vertrauen sollte man ihnen nicht. Die Verantwortung für sein Leben samt Geld MUSS man selbst übernehmen, denn nur man selbst weiß, wie man leben will und was einem im Leben wichtig ist. Ohne selbst nachzudenken, sollte man niemandem vertrauen. Erst recht nicht, wenn man weiß, dass Finanzproduktverkäufer oftmals Verkaufsziele haben. Es ist daher vollkommen egal, wie freundlich der Mensch wirkt – am Ende muss er etwas Zählbares verkaufen, ob der Kunde das braucht oder nicht.

Führen Sie sich vor Augen: Banken sind weder Altruisten-Vereinigungen noch echte Ratgeber, deren Ziel es ist, unser aller Leben zu verbessern. Sie sind oftmals Gewinnmaximierungseinrichtungen – auf Kosten ihrer „Kunden“, oder besser gesagt ihrer Produktkäufer.

Viele unserer Leser beschäftigen sich aktuell mit dem Gedanken, ihre Immobilie zu verkaufen. Wie würden Sie an das Thema Immobilienverkauf herangehen?

Fragen Sie sich bevor Sie was Neues für sich suchen: Wie will ich zukünftig leben? Wollen Sie bis zum Lebensende in ein und derselben Immobilie leben? Wenn ja, was können Sie persönlich dafür tun und was müssen Sie ggf. an der Immobilie ändern, damit Sie hier auch im Alter gut leben können (beispielsweise Barrierefreiheit, Ebenerdigkeit, breite Türen, leicht zu pflegender Garten). Wollen Sie sich zukünftig um weniger kümmern und zum Beispiel mehr die Welt bereisen, ist vielleicht eine (kleine) Wohnung für Sie idealer. Hier könnte sich der Vermieter um Reparaturen kümmert, während Sie sich mit Ihrem Lebensglück beschäftigen. Vielleicht wollen Sie auch in der Nähe Ihrer Kinder/Enkelkinder wohnen, abgeschieden in Ruhe auf dem Land, in den Bergen, an der See oder direkter am Leben in der Stadt teilnehmen und kurze Wege haben zu Ärzten, Theater, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants etc.? Wie soll Ihre optimale Umgebung aussehen? Und wie müssten die Räumlichkeiten gestaltet sein – von der Größe, dem Schnitt – damit sie optimal zu Ihrem gewünschten Lebensalltag passen? Je klarer Sie wissen, was Ihnen wichtig ist, desto glücklicher werden Sie mit Ihren Wohnentscheidungen werden. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen und sich ein neues Zuhause suchen.

In Ihrem Buch „Die Geldlüge“ widmen Sie dem Thema „Wohnen“ ein komplettes Kapitel. Warum glauben Sie, dass Menschen ihrem Zuhause mehr Bedeutung zukommen lassen sollten?

Es gibt zwei Dinge, die uns entscheidend prägen: die Menschen in unserem direkten Umfeld und unser Umfeld selbst. Aus meiner Sicht sollten wir nur die Menschen in unser Leben lassen, die uns Energie geben und uns gut tun. Die anderen können gern woanders Energie und Lebensqualität abziehen. Gleiches gilt für unser Umfeld und hiermit zu einem großen Teil für unser Zuhause. Ein Zuhause, das uns mehr Kraft kostet, als es uns gibt, ist sicherlich kein idealer Ort, an dem wir entspannen und die Zeit genießen können. Wir sollten uns unser Zuhause zu einem DER besonderen Orte in unserem Leben machen, wo wir auftanken und so sein können, wie wir sind. So investieren Sie direkt in Ihren persönlichen Lebens- und Immobilienwert.

Welche Wohn-Tipps können Sie, speziell als Lebensbanker, unseren Lesern geben?

  1. Geben Sie jedem Raum einen Sinn und gestalten sie ihn entsprechend seines zugedachten Sinnes. Wenn das Schlafzimmer beispielsweise ein Ort der Erholung sein soll, fragen Sie sich, wie Sie Ihren Erholungsgrad erhöhen können (durch eine körpergerechte Matratze, indirektes Licht, einen Standkamin, warme Wandfarben, weiche Teppiche...).
  2. Machen Sie so viele Räume wie möglich lebendig. Zum Beispiel kann das Wohnzimmer durch einen großen Esstisch für Spielabende mit der Familie genutzt werden oder eine Koch-/Schnippelinsel in der Küche genügend Raum für Kochabende mit Freunden bieten.
  3. Passen Sie das Interieur und die Gegenstände an Ihre Lebensgewohnheiten an. Fragen Sie sich, wie Ihr optimaler Tag ablaufen soll, wann Sie sich ungefähr in welchem Raum aufhalten und was Sie hierfür im jeweiligen Raum an Möbeln und Gegenständen idealerweise (an welcher Stelle) benötigen.

Und welche Tipps gibt der Finanzexperte André Schulz mit auf den Weg?

  1. Bauen oder kaufen Sie niemals ein Haus auf Kredit in der Pampa! Sehr günstiges Grundstück an einem abgelegenen Ort PLUS großes teures Haus sind eine hochexplosive Mischung, da im Laufe der Jahre vielleicht der Grundstückspreis steigt, das Haus aber weniger wert wird, aber dann den größeren Anteil an der Gesamtinvestition hat, was bedeutet, das Haus und Hof im Preis fallen, die Kreditschuld aber die gleiche bleibt.
  2. Werden Sie zum Immobilienbesitzer und Vermieter! In heutigen zinsfreien Zeiten gibt es kaum eine bessere Anlage als fremdgenutzte Immobilien. Sie gehen ins Risiko, kaufen (meist kreditiert) eine Wohnung und Ihre Mieter zahlen diese im Laufe der Jahre für Sie ab. Ein- oder Zweizimmerwohnungen in (gut frequentierten) Städten lassen sich meist am besten
  3. Schließen Sie keinen Bausparvertrag ab! Ein Bausparvertrag ist ein Sparplan gekoppelt mit einem Anspruch auf einen späteren günstigen (laut Werbung!) Darlehenszins. Sie zahlen Abschlussprovision, laufende Gebühren, erhalten für Ihre Sparraten mickrige Zinsen, wissen nicht, ob und wenn ja wann Sie ein Darlehen erhalten können und ob das dann überhaupt vorteilhaft ist. Nutzen Sie lieber ein transparentes Bank-Annuitätendarlehen mit fester Rate.

Abschließend: Ist es überhaupt jedem Menschen möglich, seine Wohnsituation zu ändern? Sind wir nicht vielfach aufgrund finanzieller, familiärer oder beruflicher Gegebenheiten so gebunden, dass wir gar nichts ändern können – auch wenn wir eigentlich lieber ganz anders leben würden?

Hier spielen für mich zwei Dinge eine Rolle:

  1. Der Lebensstandard. Viele Menschen denken, dass nur ein großes Haus mit Wintergarten, schicken Möbeln und viel Tam-Tam die Grundlage für ein glückliches Zuhause ist. Dem ist nicht so. Unseren Lebensstandard setzen wir selbst fest – durch unsere Einstellung, Gedanken, Erwartungen. Eine kleine Wohnung mit Kleinigkeiten und viel Liebe gestaltet, kann ihre Bewohner oftmals viel glücklicher machen als die teure Stadtvilla.
  2. Die Glückshighlights. Wer viel besitzt, wird davon irgendwann belastet. Um Besitz muss man sich kümmern. Zu viel davon überdeckt die Dinge, die uns wirklich glücklich machen. Sorgen Sie für wenige wirkliche Glückshighlights, an denen Sie sich täglich erfreuen, z. B. den Ohrensessel, die besondere Pflanze, die selbst getischlerten Holzbrettchen... Wenig haben, das wirklich Wichtige, das schafft Freiräume im Zuhause und im Kopf für mehr gelebtes Glück.

Leben Sie los!

Mehr Informationen bietet das Buch „Die Geldlüg" von André Schulz, das im Ariston Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH erschienen ist.

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FAZ Online, „Viele Kunden könnten zurückkommen“, 17.02.2022, Stand: 19.10.2023
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