Unwetterschäden
Handlungsempfehlungen zur Vorsorge, Absicherung und im Schadensfall

Christoph Warken

    Christoph Warken

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In Deutschland kommt es immer häufiger zu Unwetterschäden. Ob Schäden durch eindringendes Regenwasser, Sturmschäden am alten Dach oder ein anderer Schadensfall: Die damit verbundenen Kosten sind immens und müssen von den Betroffenen oft selbst getragen werden, wenn Sie keine entsprechende Versicherungspolice haben. Noch besser ist es Vorsorge zu tragen, um einen Wasserschaden durch Regen oder andere Schadensfälle zu vermeiden. Wichtige Tipps zu diesen Themen erhalten Sie hier!

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Unwetterwarnung: Wie kann ich Unwetterschäden vorbeugen?

Geben die Nachrichten eine Unwetterwarnung heraus, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Jetzt sollten Sie einige Maßnahmen ergreifen, um Ihre Immobilie abzusichern.

Sofortmaßnahmen bei Sturmwarnung

  • im Keller Strom abstellen
  • Rückstauklappe checken, um die Frage „Wasser drückt durch Bodenplatte - Wer zahlt?“ zu umgehen
  • Elektrogeräte vom Netz nehmen
  • Rollläden komplett schließen oder öffnen
  • Sicherung von losen Gegenständen im Freien
  • Abflüsse kontrollieren
  • morsche Äste beseitigen oder gar Baum fällen
  • Auto unterstellen

Sofortmaßnahmen bei Starkregen

  • mit Sandsäcken Eingänge absichern
  • Strom im Keller abstellen
  • gefährliche Stoffe und Chemikalien vor Wasser schützen
  • Bewegliches absichern
  • wichtige Dokumente in wasserdichten Behältern aufbewahren
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Der Immobilienexperte Christoph Warken rät: "Der Faktor Vorwarnzeit spielt hier - wie so oft - eine entscheidende Rolle. Bei Neubauten lassen sich durch eine Reihe technischer Möglichkeiten Vorkehrungen treffen. Man sollte allerdings nicht der Illusion erliegen, Naturgewalten dadurch beherrschen zu können. Es kann hier maximal um Schadensbegrenzung gehen."

Das komplette Interview finden Sie hier!

Unwetterschäden am Haus und Garten: Was sollte ich als erstes tun?

Als erstes sollten Sie warten, dass das Unwetter tatsächlich vorbei ist. Bei Stürmen besteht die Gefahr, durch herabfallende Ziegel oder Äste verletzt zu werden. Hat sich das Unwetter gelegt, machen Sie sich auf Schadenssuche. Fragen Sie sich: Habe ich wirklich den Strom abgestellt? Wenn Sie nicht zum Hauptverteilerkasten gelangen, rufen Sie beim Energieversorger an. Dann überprüfen Sie, ob Heizöl oder andere gefährliche Substanzen ausgelaufen sind. Ist das passiert, rufen Sie die Feuerwehr oder die Katastrophenhilfe bzw. den Bevölkerungsschutz an.

Dokumentation von Beweisen

Dokumentieren Sie die Schäden mit Fotos oder Videos und senden Sie diese direkt an Ihren Versicherer. Es ist unerlässlich, sich sofort beim Versicherer zu melden. Und: Einen Handwerker dürfen Sie erst nach Absprache mit der Versicherung bestellen, denn diese muss die Option haben, den Schaden selbst zu begutachten.

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Um die Schäden gering zu halten, ist ein rasches Abpumpen überfluteter Räume wichtig. Möbel und andere Gegenstände sollten schnellstmöglich ins Trockene gebracht werden. Gegenstände, die zu großen Schaden genommen haben, sollten Sie noch nicht wegschmeißen. Tun Sie dies erst, wenn alle Fakten mit der Versicherung geklärt sind.

Sollte ich mein Haus selbst kontrollieren oder einen Fachmann für Unwetterschäden hinzuziehen?

Das kommt ganz auf den Einzelfall an. Sind die Schäden sehr umfangreich oder bestehen Unsicherheiten, ist ein Fachmann hilfreich. Wenden Sie sich im Zweifelsfall direkt an die Versicherung, die einen Gutachter bestellen kann. Alternativ dazu nutzen Sie die Hilfe von Feuerwehr und Katastrophenschutz, wenn akute Gefahr besteht.

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Christoph Warken, von Century 21 BMS Immobilien, empfiehlt: "Nicht selten sind große Schäden und potenzielle Gefahren für den Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar. Gerade wenn Gasleitungen, Stromleitungen, Öltanks oder Ähnliches beschädigt sein könnten, ist die Gefahr mit dem abfließenden Wasser nach einem Unwetter nicht gebannt."

Hier finden Sie weitere Empfehlungen von unserem Experten Christoph Warken.

Wann sollte ich meine Versicherung benachrichtigen?

Diese sollten Sie umgehend benachrichtigen. Bevor Sie den Schaden beseitigen, sprechen Sie mit der Versicherung. Ansonsten können Sie den Versicherungsschutz verlieren. Machen Sie Fotos oder Videos und stellen Sie eine Liste mit den beschädigten Gegenständen auf.

Welche Unwetterschäden übernimmt meine Versicherung?

Es gibt mehrere Versicherungen, die bei unterschiedlichen Schäden aufkommen. Überprüfen Sie vorab, ob Sie ausreichend geschützt sind.

Hausratversicherung

Sie erstattet Schäden durch Brand, Sturm, Leitungswasser oder Blitzschlag an beweglichen Gütern. Für Gegenstände, die draußen standen, haftet die Versicherung in der Regel nicht.

Gebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung übernimmt bei Sturm Schäden am Haus und Dach. Auch für Schäden durch Hagel, Brand, Leitungswasser und Blitzschlag kommt sie auf. Hierbei ist es wichtig, dass es bei Sturmschäden einen Nachweis der Windstärke gibt. So muss die Windstärke höher als acht gewesen sein.

Elementarschaden- versicherung

Sie kommt für Schäden durch Starkregen und Überschwemmung auf. Es ist eine Versicherung, die sich auf das Oberflächenwasser bezieht. Das heißt: Gelangt Regenwasser, Wasser vom Fluss oder Kanalisationswasser ins Haus, kommt diese Zusatzversicherung dafür auf.

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Zudem greift sie bei Schäden durch Lawinen, Erdrutsch, Schneedruck oder Erdbeben. Da Unwetter in Deutschland wahrscheinlicher werden, antworten Experten auf die Frage „Wie versichere ich meine Immobilie?“ mit: Per Hausrat-, Gebäude- und Elementarschadenversicherung.

Regen- oder Sturmschäden und Versicherung zahlt nicht: Was nun?

Sie können als Versicherter ein selbständiges Beweisverfahren einleiten. Hierfür richten Sie sich an das Amtsgericht und bitten um einen Sachverständigen. Er bewertet die Situation und ermittelt die Schadenshöhe. Diese Information erhält die Versicherung. In den überwiegenden Fällen akzeptieren die Versicherungen das Ergebnis des unabhängigen, objektiven Sachverständigen.

Möchte die Gebäudeversicherung den Wasserschaden und Folgeschäden nicht zahlen, überprüfen Sie Ihre Versicherungspolice. Kommt der Versicherer dafür wirklich auf? Beachten Sie auch, dass die Hausratversicherung bei Überschwemmung im Keller nicht zwingend zahlt und Ihnen auch nur den Zeitwert für die Gegenstände erstattet.

Bei einem Versicherungsfall ist zudem der Verursacher zu berücksichtigen. Bedenken Sie, dass Ihre Versicherung die Sturmschäden durch Baum des Nachbarn nicht zahlt. Das muss die Versicherung Ihres Nachbarn übernehmen.

Wie kann ich mein Haus auf weitere Unwetterereignisse vorbereiten?

Es ist wichtig, nicht erst Maßnahmen an der Immobilie vorzunehmen, wenn ein Unwetter droht. Stattdessen sollten Sie einige Vorsorgemaßnahmen frühzeitig treffen:

  • Kontrollieren Sie den Sitz der Dachpfannen. Ein Fachmann kann dies übernehmen.
  • Was ist mit den Schieferplatten und der Schornsteinabdeckung? Checken Sie diese regelmäßig.
  • Fragen Sie einen Experten, um die Absicherung von Antenne und Solarmodul zu garantieren. Mit der Zeit kann sich etwas lösen, weswegen Routinechecks unerlässlich sind.
  • Lassen Sie alle zwei Jahre Ihren Blitzableiter kontrollieren. Er ist keine Verpflichtung, aber überaus hilfreich. Vergessen Sie dabei nicht den inneren Blitzschutz, der auch hin und wieder einer Wartung bedarf.
  • Sind Dachterrasse und Flachdach noch dicht? Checken Sie diese gründlich und in regelmäßigen Abständen.
  • Beseitigen Sie immer gründlich etwaiges Moos unterhalb des Dachfensters. Moos agiert wie ein Schwamm, wenn es regnet. Durch die langanhaltende Nässe kann es irgendwann innen nass werden.
  • Reinigen Sie Regenrinne und Fallrohr kontinuierlich.
  • Hat die Fassade Risse? Beseitigen Sie diese schnell. Sind es zu viele Risse oder betreffen Sie tragende Gebäudeteile, brauchen Sie dringend einen Statiker.
  • Überprüfen Sie, ob der Ablauf vom Balkon immer frei ist. Dreck und Staub können einen Wasserstau verursachen.
  • Reinigen Sie die Dichtungsgummis der Fenster regelmäßig. Sofern erforderlich, tauschen Sie diese aus.
  • Ist die Ablaufrinne bei der Außentür zum Keller frei? Sie können auch einen Vorsprung setzen lassen, der sie vor eindringendem Wasser schützt. Auch ein Vordach ist hilfreich.
  • Sind die Schächte an Kellerfenstern und Lichtschächten an Drainage und Abfluss angeschlossen? Sind sie sauber?
  • Spülen Sie regelmäßig die Drainage durch, die um Ihr Haus liegt. Ansonsten kann sie verschlammen.
  • Halten Gartenhaus und Carport einem Sturm stand? Sind sie ordentlich verankert oder hat sich etwas gelöst?
  • Bäume, die z.B. morsch sind oder nicht mehr standhaft, sollten gefällt werden. Sie müssen als Hauseigentümer verhindern, dass Ihre Bäume eine Gefahrenquelle bei Sturm sind. Die Versicherung kommt aber für Schäden durch Bäume auf, wenn sie sich nicht hätten vorhersagen lassen.
  • Reinigen Sie mindestens einmal im Jahr die Rinnen oder den Abfluss am Haus.
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Der Immobilienfachmann Christoph Warken verrät: "Ein Rüsten der Liegenschaft hängt von den zu erwartenden Gefahren ab. Lässt sich ein Objekt gegen Starkregen und zurückdrückende Abwässer recht kostengünstig und effektiv schützen, ist andererseits ein technischer Schutz gegen Naturgewalten, wie vor Kurzem im Ahrtal, aussichtslos."

Das Interview im Ganzen finden Sie hier!

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.

Über den Autor

Christoph Warken

    Christoph Warken

Nach einer Ausbildung zum Maurer und zwei Jahren Studium, hat unser Immobilienexperte Christoph Warken seinen Handwerksmeister abgelegt. In den folgenden Jahren absolvierte Herr Warken Weiterbildungen zum Betriebswirt des Handwerks sowie zum Gebäudeenergieberater. Seit 23 Jahren beschäftigt er sich also mit der Renovierung und Sanierung von Altbauten - in beratender Form, als auch als Bauleiter oder auch Betriebsleiter einer Fachfirma für Sanierungsvorhaben. Seit gut vier Jahren hat Christoph Warken nun auch den Handel und die Vermarktung von Immobilien als zusätzlichen Geschäftszweig aufgenommen und mit Century 21 einen starken Partner gefunden.

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