Kristian Talan
Kristian Talan
Aktualisiert am
Der Immobilienexperte Kristian Talan aus Hamburg, der sich auf den Immobilienverkauf im Alter spezialisiert hat, weiß, worauf es beim Seniorenumzug ankommt. HAUSGOLD erklärt er, welche Möglichkeiten es gibt und welche Punkte dabei wichtig sind.
Da gibt es ehrlich gesagt kein richtig und kein falsch, das ist bei jedem individuell. Einige haben ihre Altersvorsorge in ihr Haus gesteckt, gerade Selbstständige, und möchten lieber in etwas Kleineres zur Miete oder zum Kauf umziehen. Andere wiederum möchten ihr Haus genießen. Es kommt immer darauf an, wie man sich fühlt, körperlich und geistig. Ich persönlich denke, dass sich jeder rechtzeitig darüber Gedanken machen sollte, bevor es in die Rente geht. Die Frage ist dann: Wohin soll die Reise gehen? In der Regel haben meine Kunden ein großes Haus, einen großen Garten, viele Treppen, die Kinder sind aus dem Haus und man wird nicht jünger. Ich frage meine Kunden: Was ist Ihr Lebenstraum? Wo soll es noch hingehen? Meine Empfehlung: Fürs Alter wappnen. Auch wenn viele mit Anfang 60 noch nicht darüber nachdenken möchten, sollte man sich Gedanken machen und insbesondere seine Finanzen klären.
Da gibt es zweifelsohne ein paar wichtige Punkte. Zum Beispiel, ob das neue Zuhause seniorengerecht und barrierefrei ist. Wenn Kunden es sich aussuchen können, dann rate ich, am besten ein neues Zuhause im Erdgeschoss oder mit Fahrstuhl auszuwählen. Auch eine gute Anbindung ist wichtig, gerade, wenn man nicht mehr mit dem eigenen Auto fährt. In der Stadt ist es natürlich einfacher. Auf dem Land ist es ratsam, ein neues Zuhause in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und Apotheken zu suchen.
Zum einen gibt es die erste Wahl zwischen einer Eigentumswohnung oder einer Mietwohnung - beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Zum anderen gibt es die Möglichkeit des betreuten Wohnens, so dass zum Beispiel die Johanniter oder eine Pflegehilfe zu einem nach Hause kommen. Alternativ dazu kann man aber auch in eine Seniorenresidenz ziehen. Wichtig dabei ist, dass man sich frühzeitig darum kümmert, da die Wartelisten in der Regel gut gefüllt sind. Zu unterscheiden ist dabei noch zwischen privaten und genossenschaftlichen Residenzen. Es gibt außerdem noch eine Möglichkeit, auch wenn diese eine Nische ist: Der Mehrgenerationenhaushalt.
Ein Immobilienvermittler freut sich selbstverständlich darüber, den Verkauf der Immobilie gestalten zu dürfen. Ich persönlich begleite meine Kunden von der Anfrage bis zur Schlüsselübergabe, wobei vom ersten Kennenlernen bis zum tatsächlichen Verkauf mehrere Jahre vergehen können. Auch wenn die Provision hoch erscheint, rechnet sich das Engagement eines Profis. Gerade in Bezug auf rechtliche Fragen ist es wichtig und empfehlenswert. Was ist zum Beispiel, wenn der Käufer am Ende doch nicht zahlen kann!? Stichwort Rückabwicklung und Kosten. Die Sicherstellung der Finanzierung ist aus meiner Sicht aktuell der wichtigste Punkt. Außerdem kann ein Profi die Immobilie professioneller bewerten. Der Makler kümmert sich aber nicht nur um eine realistische Bewertung, sondern auch um die Abwicklung, Käufersuche, Besichtigungstermine und vieles mehr. Schlussendlich ist das Honorar nur bei erfolgreichem Verkauf zu entrichten.
Der aus meiner Sicht wichtigste Punkt: die Entrümpelung. Wirklich nur das behalten, was einem besonders wichtig ist - schließlich ist das neue Zuhause kleiner. Außerdem kommt noch ein psychologischer Faktor hinzu: Besser frühzeitig für Ordnung sorgen, damit die Kinder es später nicht machen müssen. Das unterschätzen die meisten, das ist ein wichtiges Thema.
Wie oben schon gesagt: Entrümpeln. Also überlegen, was will ich behalten und was kann ich mir neu kaufen und mir gönnen? Sie sollten sich den Umzug also so angenehm wie möglich machen. Zumal sich die meisten bei einem Umzug auch immer verkleinern. In der Regel suchen meine Kunden eine 3-Zimmer-Wohnung mit 60-80 Quadratmetern.
Was hier wichtig und zu bedenken ist, ist der Zeitfaktor. Je nachdem, wohin die Kunden ziehen möchte. Sprich: Man sollte schauen, wie lange es dauert bzw. wie lange man warten muss, bis man in das neue Zuhause oder in die Seniorenresidenz einziehen kann. Auch wenn es gegebenenfalls noch ein bis zwei Jahre dauert, sollte man sich rechtzeitig um den Verkauf kümmern. Denn eine Zwischenlösung ist unbequem und aufwendig. Für mich als Vermittler ist entscheidend: Was ist dem Kunden wichtig? Schneller Verkauf oder der maximale Preis?
Auch hier kommt es natürlich auf die persönlichen Vorlieben an. Vorteile einer Seniorenresidenz: Betreuung vor Ort, alles ist aufs Alter abgestimmt, darauf ist der Service ausgerichtet. Nachteil: Teilweise sehr lange Wartezeiten, bis man einen Platz erhält. Manche Kunden fühlen sich in einer Residenz nicht wohl, fühlen sich abgeschoben und umgeben von Senioren noch älter. Das Flair in einer Seniorenresidenz muss man also annehmen und mögen. Der Vorteil einer eigenen Wohnung: Man ist noch im eigenen Stadtteil integriert, man fühlt sich wohler. Nachteil: Man ist auf sich gestellt. Und es ist schwierig, eine passende Wohnung zu finden. Die Konkurrenz ist groß, sei es durch andere Senioren als auch durch junge Menschen. Deshalb: Sowohl nach einer Wohnung zur Miete als auch zum Kauf schauen und das frühzeitig! Das übernehme ich ebenfalls für meine Kunden.
Kristian Talan
Kristian Talan
Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließendem Studium zur internationalen Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Vermögensanlageberatung, geschlossene Fonds und Immobilienfonds, hat sich Kristian Talan auf die Beratung und Vermittlung privater Immobilien spezialisiert. Mit mittlerweile mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Immobilien- und Finanzwelt kann Herr Talan seinen Kunden ein maßgeschneidertes Konzept beim Verkauf einer Immobilie anbieten. Dabei begleitet er seine vor allem ältere Kunden über den gesamten Verkaufsprozess - vom ersten Kennenlerntermin bis hin zur Schlüsselübergabe.