Wer unter einem finanziellen Engpass leidet, kann mit einer Zwischenfinanzierung kurzfristig Abhilfe schaffen. Bei dieser Darlehensart handelt es sich um einen sogenannten „Überbrückungskredit“. Der Name verrät bereits den Zweck: Üblicherweise soll der Kredit nach kurzer Zeit – oft nach maximal zwei Jahren, also nach der Überbrückungsphase – vom Eigenkapital oder von einem anderen Darlehen ersetzt werden. So stellen Kreditnehmer sicher, dass zum Beispiel der Kauf einer neuen Immobilie problemlos funktioniert, auch wenn diese noch keinen Zugriff auf ihr eigentliches Kapital haben.
Eine Zwischenfinanzierung hilft, wenn temporär zu wenig Kapital für beispielsweise das neue Haus verfügbar ist. Das ist etwa der Fall, wenn Eigentümer ihre aktuelle Immobilie noch nicht verkauft haben.
In der Regel ist bei einem Überbrückungskredit mit einer vergleichsweise hohen Zinsbelastung zu rechnen. Somit ist dieses Darlehen im Vergleich zur klassischen Immobilienfinanzierung etwas teurer.
Kann der Kreditnehmer bald auf Eigenkapital zurückgreifen, wird das Darlehen oft gewährt, denn die Banken bekommen eine Sicherheit, etwa in Form der aktuellen Immobilie.
Ob eine Zwischenfinanzierung sinnvoll ist, sollten Kreditnehmer immer gut abwägen. Nicht immer lohnt es sich, zum Darlehen zu greifen und stattdessen lieber auf das in absehbarer Zeit zur Verfügung stehende Eigenkapital zu warten.
Bei finanziellen Engpässen, die den Kauf einer neuen Immobilie gefährden, kann die sogenannte Zwischenfinanzierung eine Lösung sein. Ob diese sinnvoll ist, hängt vom individuellen Fall ab. Wer warten kann, bis das eigene Kapital verfügbar ist, entscheidet sich oft gegen den Überbrückungskredit.
Haben Sie aber zum Beispiel schon das neue Traumhaus gefunden und ist die Konkurrenz hoch, muss das Geld „schnell her“. Auch wer Nachwuchs erwartet und das neue Familiennest bereits vor der Geburt fertig haben möchte, sucht nach finanziellen Lösungen. Dann bietet sich ein Zwischenkredit an.
Mögliche Situationen, in denen die Zwischenfinanzierung nach Erfahrung von Verbrauchern sinnvoll ist oder oft genutzt wird:
Obwohl eine Zwischenfinanzierung nicht pauschal das Mittel der Wahl für Verbraucher ist, bietet der Kredit einige Vorteile. Dazu gehören vor allem:
Vor allem die Möglichkeiten zur Rückzahlung machen den Zwischenkredit für viele Kreditnehmer attraktiv. Wer sein Eigenkapital früher erhält, etwa weil der Verkaufserlös aus einer Immobilie bereits vorliegt, kann den Überbrückungskredit folglich früher zurückzahlen und die Laufzeit beenden. Damit sparen Sie einerseits Zinskosten. Andererseits verlangt die Bank bei einem solchen Kredit keine Vorfälligkeitsentschädigung.
Zum Vergleich: Bei einer herkömmlichen Immobilienfinanzierung kann die Bank als Ausgleich für ausgefallene Zinsen eine Gebühr verlangen, wenn der Kreditnehmer das Darlehen vorzeitig kündigt.
Tipp zur Zwischenfinanzierung und Kosten für den Kredit: Lesen Sie sich den Vertrag und die Kreditkonditionen gut durch. Lassen Sie diese im zweifelsfrei von Dritten prüfen, um einer Kostenfalle zu entgehen. Oft hilft es, unterschiedliche Angebote miteinander zu vergleichen und diese Wahlfreiheit zu nutzen, um das Darlehen mit den attraktivsten Konditionen zu finden.
Um eine Zwischenfinanzierung zu erhalten, müssen potenzielle Kreditnehmer einige Bedingungen erfüllen. Zu den Grundvoraussetzungen zählen folgende Punkte:
Kreditwürdigkeit: Banken prüfen stets die Bonität ihrer Kreditinteressenten und Kunden, wenn diese ein Darlehen beantragen. Nur wer sich als kreditwürdig erweist, erhält den Zuschuss. Die Bonitätsprüfung erfolgt automatisch während des Antrages.
Nachweis von Eigenkapital: Kreditgeber verlangen üblicherweise einen Nachweis darüber, dass Sie Eigenkapital besitzen und die Tilgung aus eigenen Mitteln bestreiten können. Weisen Sie ggf. nach, dass Ihnen Ihr Eigenkapital demnächst zur Verfügung steht.
Grundbucheintrag: Als Sicherheit für die Bank dient häufig der Grundschuldeintrag. Als Voraussetzung für die Genehmigung der Finanzierung erfolgt deshalb in der Regel ein Eintrag im Grundbuch.
Gut zu wissen: Obwohl viele Banken eine Zwischenfinanzierung ablehnen, ist der erfolgreiche Abschluss eines solchen Vertrages unter bestimmten Umständen gut möglich. Dazu gehört beispielsweise der zusätzliche Abschluss einer Immobilienfinanzierung bzw. Baufinanzierung bei der entsprechenden Bank. Während der Kreditnehmer vom Zuschuss profitiert, bindet der Kreditgeber den Darlehensnehmer langfristig und steigert das eigene Gewinnpotenzial.
Eine Zwischenfinanzierung läuft anders als eine reguläre Bau- oder Immobilienfinanzierung ab. Ein Beispiel in drei Schritten:
Schritt 1: Familie Meyer entdeckt durch Zufall ihr Traumhaus und möchte nicht länger warten, da die Preiskonditionen besonders vorteilhaft sind. Für die sofortige Finanzierung fehlt jedoch das Kapital. Der Bausparvertrag von Familie Meyer ist erst nach einigen Monaten zuteilungsreif. Eine Zwischenfinanzierung ist die Lösung: Mit der Bausparkasse kann Familie Meyer ein Darlehen aushandeln und erhält die fehlende Summe, bevor der Bausparvertrag zuteilungsreif wird. Sie kauft ihr neues Eigenheim.
Schritt 2: Während der Laufzeit des Zwischenkredites zahlt Familie Meyer nur die Zinsen. Als der Bausparvertrag wenige Monate später zuteilungsreif wird, tilgt die Familie den gesamten Kreditbetrag, den die Bank als Überbrückung zur Verfügung gestellt hat.
Schritt 3: Danach geht es mit einer herkömmlichen Immobilienfinanzierung weiter: Familie Meyer zahlt nun regulär ihren Immobilienkredit mit Zins und Tilgungsrate zurück.
Zwischenfinanzierung und Zinsen – ein heikles Thema, welches potenzielle Kreditnehmer unbedingt beachten müssen. Denn ein Zwischenkredit kann teuer werden. Im Vergleich zur herkömmlichen Baufinanzierung fallen die Zinsen stets höher aus. Wer kurzfristig Geld benötigt, muss deshalb mit Mehrkosten rechnen. Die schlechteren Zinskonditionen ergeben sich unter anderem durch den Mehraufwand für die Bank und dem insgesamt geringeren Gewinn während der kurzen Laufzeit.
Wichtig: Nicht alle Banken gewähren eine Zwischenfinanzierung – denn oft wollen diese auf den Mehraufwand und das größere Verlustrisiko verzichten. Deshalb müssen Verbraucher ohne Sicherheiten mit einer Absage rechnen. Eine gute Chance haben potenzielle Kreditnehmer demnach, wenn sie eine Sicherheit vorlegen. Das kann zum Beispiel ein notarieller Kaufvertragsentwurf sein.
Auch wenn Sicherheiten vorliegen, etwa in Form von Häusern oder Eigentumswohnungen, gilt der tatsächliche Vermögenswert als unsicher. Das bedeutet: Unter Umständen kann der angekündigte Verkaufspreis später nicht realisiert werden. Dann fehlen die Mittel, um das Darlehen abzubezahlen. Mit diesem Risiko müssen Kreditnehmer stets rechnen, wenn sie sich für einen Überbrückungskredit entscheiden. Zinsaufschläge durch die Banken sind aufgrund des bestehenden Risikos deshalb keine Seltenheit.
Wenn die Mittel zur Rückzahlung fehlen, kann es beispielsweise zu einer Zwangsversteigerung von Eigentum kommen. Um das persönliche Risiko zu minimieren, sollten Kreditnehmer sicherstellen, dass ihr gebundenes Eigenkapital innerhalb der kommenden 24 Monate zur Verfügung steht. Nur so ist eine vertragsgemäße Rückzahlung des Darlehens realistisch möglich.
Eine geeignete Alternative zur Zwischenfinanzierung stellt das sogenannte variable Darlehen dar. Letzteres hat keine Begrenzung in der Laufzeit. Zum Vergleich: Ein Zwischenkredit wird oft für maximal zwei Jahre vergeben. Der variable Kredit kann also benutzt werden, wenn Sie noch nicht sicher sind, wann Sie über ihr Eigenkapital zur Tilgung des Kredites verfügen. Zudem gilt, dass variable Kredite nicht an eine dazugehörige Immobilienfinanzierung gebunden sind.
Wichtig: Beide Kreditarten haben ihre Vor- und Nachteile, die Sie vor Vertragsunterzeichnung beachten sollten. Vor allem eignet sich keines der beiden Darlehen, um ein Haus oder eine Wohnung langfristig zu finanzieren. Es handelt sich lediglich um eine temporäre Lösung.
Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.