Bauzinsprognose 2024
So geht es weiter mit den Bauzinsen

Ein fundiertes Verständnis der Bauzinsen und der Inflationsentwicklung in Deutschland ist von entscheidender Bedeutung für Immobilienkäufer, Verkäufer und Investoren. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage und globaler Ereignisse wie der Energiekrise und geopolitischer Spannungen ist eine genaue Analyse der Zinsprognosen für das Jahr 2024 unerlässlich. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Trends bei den Bauzinsen, die Rolle der Europäischen Zentralbank und ihre Prognosen für die Leitzinsen sowie potenzielle Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Erfahren Sie, welche Entwicklungen und Unsicherheiten auf dem Immobilienfinanzierungsmarkt zu erwarten sind und wie Sie sich darauf vorbereiten können.

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Wie ist die aktuelle Entwicklung bei den Bauzinsen?

Die Entwicklung der Bauzinsen im Jahr 2024 zeigt eine gemischte Tendenz und keinen eindeutigen Trend in Richtung Zinserhöhungen, wie aus den aktuellen Daten hervorgeht. Während es in den vergangenen Monaten zu einigen Schwankungen kam, ist eine klare Richtung schwer zu erkennen. Im Vergleich zu früheren Jahren sind die Zinssätze jedoch immer noch vergleichsweise hoch.

Im Jahr 2021 waren Hypothekenkredite und Baudarlehen teilweise noch zu sehr niedrigen Zinssätzen erhältlich. Aktuelle Bauzinsen im März 2024 sind neu zu verorten:

  • 2024 Hypothekendarlehen mit 10-jähriger Laufzeit: bei ca. 3,4 %.
  • 2024 Hypothekendarlehen mit 15-jähriger Laufzeit: bei ca. 3,5 %.
  • 2024 Hypothekendarlehen mit 20-jähriger Laufzeit: bei ca. 3,6 %

Im Vergleich zu den Daten von Januar 2023 sind die Zinsen also leicht zurückgegangen:

  • 2023 Hypothekendarlehen mit 10-jähriger Laufzeit: bei ca. 3,8 %.
  • 2023 Hypothekendarlehen mit 15-jähriger Laufzeit: bei ca. 4 %.
  • 2023 Hypothekendarlehen mit 20-jähriger Laufzeit: bei ca. 4,1 %

Wenn wir noch weiter zurückblicken ließen sich insbesondere seit März 2022 massive Zinssteigerungen beobachten. Allein von Anfang März bis Ende April stiegen die Bauzinsen um gut ein Prozent. Betrachtet man das gesamte letzte jahr, haben sich die Hypothekenzinsen in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht. Im Vergleich die Bauzinsen von Januar 2021:

  • 2021 Hypothekendarlehen mit 10-jähriger Laufzeit: bei ca. 1,00 %.
  • 2021 Hypothekendarlehen mit 15-jähriger Laufzeit: bei ca. 1,29 %.
  • 2021 Hypothekendarlehen mit 20-jähriger Laufzeit: bei ca. 1,49 %

Die Zinsen sind von Bank zu Bank unterschiedlich, für die Angaben nehmen wir keine Haftung. Informieren Sie sich bei Ihrem jeweiligen Finanzinstitut.

Wie sieht die Bauzinsen Prognose für 2023 aus?

Die aktuellen Bauzinsen liegen Anfang 2024 bei etwa 3,5 %. Inmitten eines volatilen wirtschaftlichen Umfelds und herausfordernder Rahmenbedingungen bleibt die Prognose für die Zinsentwicklung im Jahr 2024 unsicher. Die anhaltende Inflation sowie die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen, insbesondere des Ukraine-Konflikts und der Energiekrise, stellen weiterhin bedeutende Einflussfaktoren dar.

Experten sind sich uneinig über die Richtung, in die sich die Bauzinsen entwickeln werden. Während einige eine Stagnation der Zinssätze erwarten, bestehen auch Befürchtungen vor möglichen weiteren Anstiegen. Die Unsicherheit in Bezug auf diese Rahmenbedingungen und potenzielle unvorhergesehene Ereignisse lassen größere Schwankungen in beide Richtungen möglich erscheinen.

Trotz der Unsicherheit ist es für potenzielle Immobilienkäufer und -verkäufer sowie Investoren wichtig, die Entwicklung der Bauzinsen im Jahr 2024 genau zu verfolgen und sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Eine fundierte Entscheidungsfindung erfordert eine gründliche Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Trends und der geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken.

Die EZB hatte im September 2023 den Leitzins noch einmal um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 % angehoben. Seitdem bleibt der Zinssatz unverändert auf diesem Niveau.

Welche Rolle spielt die EZB bei der Zinsentwicklung und wie sieht die EZB-Leitzins Prognose 2024 aus?

Die Europäische Zentralbank (EZB) spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Zinsen und der Steuerung der Geldpolitik im Euroraum. Die Hauptaufgabe der EZB besteht darin, die Preisstabilität zu gewährleisten, was bedeutet, dass sie bestrebt ist, die Inflation auf mittlere Sicht unter, aber nahe bei 2 % zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzt die EZB verschiedene Instrumente, darunter die Festlegung des Leitzinses.

Rolle der EZB bei der Zinsentwicklung Die EZB beeinflusst die Zinsentwicklung in erster Linie durch die Festlegung des Leitzinses, auch bekannt als der Hauptrefinanzierungssatz. Dies ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB refinanzieren können. Änderungen des Leitzinses wirken sich auf die Zinsen aus, zu denen Banken Geld verleihen und ausleihen, was wiederum die Kreditvergabe, die wirtschaftliche Aktivität und letztendlich die Inflation beeinflusst.

Im Früjahr 2024 bleibt der Leitzins im Euro-Raum unverändert bei 4,5 %. Die EZB hat auch ihre Inflationsprognosen angepasst. Für das laufende Jahr prognostiziert sie nun eine Inflationsrate von 2,3 Prozent, während sie in ihrer vorherigen Prognose im Dezember noch von 2,7 Prozent ausging. Für das Jahr 2025 wird eine Rate von 2,0 Prozent erwartet. Die EZB geht weiterhin davon aus, dass es im Jahr 2026 zu einem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum von 1,9 Prozent kommen wird.

EZB Image

Welche Leitzinsarten gibt es und wie beeinflussen sie die Bauzinsen?

Die Europäische Zentralbank, die EZB, arbeitet mit drei Arten von Leitzinsen. Dabei handelt es sich um den

  • Hauptrefinanzierungssatz
  • Spitzenfinanzierungssatz
  • Einlagesatz

Hauptrefinanzierungssatz

Dies ist der eindeutig wichtigste dieser drei Zinssätze. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dieser gemeint, wenn vom Leitzins die Rede ist. Der Hauptrefinanzierungssatz ist der Zinssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld bei der EZB leihen können. Dabei geht es in der Regel um Kredite mit einer Laufzeit von lediglich einer Woche. Auf diese Weise können Geschäftsbanken zu äußerst günstigen Konditionen ihre Liquidität steigern und ihre Geschäfte refinanzieren. Der Hauptrefinanzierungssatz hat damit den größten Effekt auf die Höhe der Bauzinsen. Wenn es für die Banken teurer wird, sich Geld bei der EZB zu leihen, steigen dadurch auch die Zinsen für den Immobilienkauf. Ein Einfluss der Inflation auf die Bauzinsen ist damit direkt gegeben.

Spitzenfinanzierungssatz

Dieser ist weniger wichtig für die Entwicklung der Hypothekenzinsen. Er wird tagesaktuell abgerechnet.

Einlagesatz

Auch der Einlagesatz, die Zinsen, die Banken erhalten, wenn sie Geld bei der EZB deponieren, hat nur eine geringe Auswirkung auf die Kosten für Immobilienfinanzierungen. Zuletzt mussten Geschäftsbanken Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB lagern wollten.

Wie hängen die Zinsentwicklung und Inflation zusammen?

Die Beziehung zwischen der Zinsentwicklung und der Inflation ist ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Stabilität und die Geldpolitik einer Nation. Grundsätzlich gibt es eine enge Verbindung zwischen diesen beiden wirtschaftlichen Indikatoren, die sich gegenseitig beeinflussen können. Hier ist eine nähere Betrachtung dieser Zusammenhänge:

Zinsen werden oft als Instrument der Geldpolitik verwendet, um die wirtschaftliche Aktivität zu steuern und die Inflation zu kontrollieren. Zentralbanken können die Zinsen erhöhen, um die Geldmenge zu reduzieren und die Inflation zu dämpfen, oder die Zinsen senken, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Inflation zu erhöhen.

Eine Erhöhung der Zinsen kann die Inflation direkt beeinflussen, indem sie die Kreditkosten erhöht und damit die Kreditvergabe und die damit verbundenen Ausgaben reduziert. Dies kann zu einer Verringerung der Nachfrage und damit zu einem Rückgang der Inflation führen. Auf der anderen Seite kann eine Senkung der Zinsen die Kreditvergabe und die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln, was zu einem Anstieg der Nachfrage und möglicherweise zu einer höheren Inflation führt.

Die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Inflation können auch die langfristigen Zinsen beeinflussen. Wenn die Inflationserwartungen steigen, werden die Investoren wahrscheinlich höhere Renditen für ihre Anlagen verlangen, um den Wertverlust durch die Inflation auszugleichen. Dies könnte zu einem Anstieg der langfristigen Zinsen führen, selbst wenn die Zentralbank die kurzfristigen Zinsen stabil hält.

Die Zentralbank reagiert normalerweise auf Veränderungen in der Inflation und den Zinsen durch Anpassungen ihrer Geldpolitik. Wenn die Inflation steigt und die Zinsen zunehmen, könnte die Zentralbank versuchen, die Inflation durch eine restriktivere Geldpolitik zu bekämpfen. Umgekehrt könnte die Zentralbank bei niedriger Inflation und sinkenden Zinsen eine lockere Geldpolitik verfolgen, um die wirtschaftliche Aktivität anzukurbeln.

Lohnt sich 2024 ein Immobilienverkauf?

Angesichts der komplexen Dynamik des Immobilienmarktes und der Prognosen für das Jahr 2024 stellt sich die Frage, ob ein Immobilienverkauf in diesem Jahr eine lohnende Entscheidung ist. Um diese Frage zu beantworten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, darunter die aktuelle Marktlage, die Bauzinsentwicklung und die individuellen Umstände des Verkäufers.

In den letzten Jahren haben sich die Immobilienpreise in Deutschland dynamisch entwickelt, insbesondere in den Ballungsgebieten und deren Speckgürteln. Jedoch hat sich der Markt vor dem Hintergrund steigender Bauzinsen in 2022 teilweise zu einem Käufermarkt gewandelt. Es wird erwartet, dass sich der Immobilienmarkt in 2024 weiter differenziert, wobei die Preise in den Ballungsgebieten und im nahen Umland im Vergleich zu 2023 stabil bleiben oder nur leicht sinken dürften. Im ländlichen Raum hingegen könnte es zu stärkeren Preisrückgängen kommen, wobei ein möglicher Preisabfall von bis zu 15 % nicht ausgeschlossen ist.

Ein Immobilienverkauf in 2024 könnte sich daher je nach Lage und individuellen Umständen des Verkäufers unterschiedlich auswirken. Wenn der Kaufpreis gerechtfertigt ist und die Finanzierung nachhaltig erscheint, könnte es sich lohnen, eine passende Immobilie zu verkaufen. Es ist jedoch wichtig, sorgfältig zu prüfen, ob die höheren Monatsraten aufgrund steigender Bauzinsen tatsächlich langfristig tragbar sind und den individuellen finanziellen Zielen entsprechen.

Letztendlich ist eine fundierte Entscheidung über einen Immobilienverkauf in 2024 von einer gründlichen Analyse der aktuellen Markttrends, der individuellen finanziellen Situation und der langfristigen Ziele abhängig. Es empfiehlt sich daher, professionellen Rat einzuholen und die Entscheidung nicht überstürzt zu treffen.

Wie viel teurer könnte eine Baufinanzierung werden?

Schon geringe Änderungen bei den Hypothekenzinsen haben einen enormen Effekt auf eine Immobilienfinanzierung. Bei einem Darlehensbetrag von 200.000 Euro, einem Zinssatz von 1,5 % sowie einer anfänglichen Zinstilgung von 4 % wäre das Darlehen mit einer monatlichen Rate von 916 Euro nach etwa 21 Jahren getilgt. Müssen jedoch Zinsen in Höhe von 3 % gezahlt werden, ist das Darlehen bei gleicher monatlicher Belastung erst nach knapp 27 Jahren abgezahlt. Individuelle Berechnungen ermöglichen interaktive aktuelle Bauzinsen Tabellen.

Tipps für eine Baufinanzierung

Grundlegend für eine solide Baufinanzierung ist, dass der Kaufpreis zum Objekt und zum eigenen Budget passt. Im Jahr 2024 ist tatsächlich ein Rückgang der Immobilienpreise um etwa 5% in einigen Regionen zu verzeichnen. Dies könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter eine gewisse Marktsättigung, veränderte Nachfrage oder wirtschaftliche Unsicherheiten. Trotz dieses Rückgangs bleiben die Immobilienpreise insgesamt jedoch recht stabil, und in einigen Gebieten können sogar leichte Zuwächse verzeichnet werden. In Kombination mit einem leichten Rückgang der Bauzinsen könnte dies dazu beitragen, den Immobilienmarkt attraktiver zu machen und die Nachfrage zu stabilisieren oder sogar zu steigern.

Die Bauzinsen Entwicklung 2024 beobachten

Die Entwicklung der Zinsen wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Die Bauzinsen werden durch die Inflation ebenso beeinflusst wie durch die Ereignisse in der Ukraine. Deshalb empfiehlt es sich, die Entwicklung der Bauzinsen über mehrere Monate zu beobachten, um einen günstigen Zeitpunkt zum Abschluss eines Hypothekenkredites zu finden.

Lange Zinsbindung und Sonderkündigungsrecht

In der aktuellen Phase mit einem relativ günstigen Zinsniveau sollte eine lange Zinsbindung von mindestens 15 Jahren gewählt werden. Außerdem ist es ratsam, auf ein Sonderkündigungsrecht zu achten, das nach 10 Jahren eine Ablösung der Restschuld ohne Vorfälligkeitsentschädigung ermöglicht.

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.

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