Hypothekenzinsen
Wann sinken die Zinsen?

Die Hypothekenzinsen in Deutschland sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema für Hauskäufer und Immobilienbesitzer geworden. Egal ob Sie darüber nachdenken, Ihre erste Immobilie zu kaufen, oder ob Sie bereits eine haben und überlegen, Ihre Hypothek umzuschulden – die Zinssätze spielen eine zentrale Rolle. Sie beeinflussen nicht nur die monatliche Rate, sondern auch die Gesamtkosten des Darlehens über die Laufzeit hinweg. In diesem Artikel erklären wir, was hinter den Schwankungen der Zinsen steckt und welche Auswirkungen diese auf den Immobilienmarkt haben.

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Was sind Hypothekenzinsen

Hypothekenzinsen sind das Entgelt, das Sie für das Darlehen an die Bausparkasse oder die Bank bezahlen. Sie werden in Prozent angegeben. Die Hypothekenzinsen bestimmen:

  • die Höhe der monatlichen Rate,
  • die Laufzeit des Hypothekendarlehens und
  • die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung.

Wählt man die Baufinanzierung in einer Niedrigzinsphase, ist es besser möglich, die gesparten Zinskosten in eine schnellere Rückzahlung des Darlehens zu stecken.

Sind die Zinsen für ein Hypothekendarlehen dagegen hoch, bleibt für eine schnellere Tilgung der Baufinanzierung, die die Gesamtkosten reduzieren würde, weniger finanzieller Spielraum. Bereits kleine Unterschiede bei den Hypothekenzinsen spiegeln sich in den Kosten für die Gesamtlaufzeit bemerkbar wider.

Egal ob Hochzins- oder Niedrigzinsphase, ein sorgfältiger Vergleich der Hypothekenzinsen sollte immer vorgenommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen effektivem Jahreszins und Sollzins?

Im Zusammenhang mit Hypothekenzinsen fallen auch die Begriffe „Sollzins“, „effektiver Jahreszins“ und „Effektivzins“. Bei einem Vergleich verschiedener Anbieterkonditionen ist es wichtig, die Bedeutung dieser Begriffe zu kennen.

Der Sollzins bestimmt die Höhe der Zinsen, die monatlich für das Darlehen gezahlt werden. Sollzins und Tilgungssatz ergeben zusammen die Höhe der Rate, die der Kreditnehmer pro Monat aufbringen muss.

Der effektive Jahreszins wird auch Effektivzins genannt. Der Effektifzins umfasst die jährlichen Gesamtkosten für das Hypothekendarlehen. Hier werden vom Darlehensanbieter zu dem Sollzins weitere Kosten über die Laufzeit des Darlehens addiert. Diese zusätzlichen Kosten ergeben sich aus:

  • dem Tilgungssatz,
  • dem Auszahlungskurs (Disagio),
  • dem Zeitpunkt des Tilgungsbeginns sowie
  • den Verrechnungsterminen von Zins- und Tilgungssatz.

Vergleich von Hypothekenzinsen

Bei der Baufinanzierung stehen Ihnen zahlreiche Finanzinstitute zur Auswahl. Es lohnt sich, die Angebote der Hausbank mit anderen Anbietern zu vergleichen, um die besten Konditionen zu finden. Eine sorgfältige Prüfung der Verträge ist dabei unerlässlich.

Selbst kleinste Veränderungen – sei es beim Haushaltseinkommen, der Darlehensart oder der Zinsbindungsfrist – können erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten und die Laufzeit des Kredits haben. Wenn Sie planen, Sondertilgungen zu leisten, sollten Sie sicherstellen, dass der Anbieter dies ermöglicht. Einige Institute erlauben Sondertilgungen ohne zusätzliche Kosten, während andere dafür einen Aufschlag auf den Hypothekenzins verlangen. Sondertilgungen können die Laufzeit Ihrer Baufinanzierung erheblich verkürzen. Da jede Bank und Bausparkasse unterschiedliche Richtlinien und Bedingungen hat, ist es wichtig, diese Details im Darlehensvertrag genau zu prüfen.

Nehmen Sie sich das Ziel vor, den Baukredit möglichst bis zum Renteneintritt abzuzahlen. Das ist wichtig, damit Sie Ihren Lebensstandard trotz der geringeren Renteneinkünfte beibehalten können.

Warum sind die Hypothekenzinsen niedriger als andere Darlehenszinsen?

Im Vergleich zu anderen Kreditarten sind Hypothekenzinsen oft deutlich niedriger. Der Hauptgrund dafür liegt in der Art der Sicherheit, die für das Darlehen hinterlegt wird. Bei einer Immobilienfinanzierung dient die Immobilie selbst als Sicherheit für die Bank. Dies wird durch die Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch abgesichert.

Die Grundschuld ist eine starke Absicherung für die Bank, da sie das Recht gewährt, die Immobilie zu verkaufen, falls der Darlehensnehmer seine Zahlungen nicht mehr leisten kann. Durch diese zusätzliche Sicherheit minimiert die Bank ihr Risiko, was es ihr ermöglicht, Hypothekenkredite zu günstigeren Konditionen anzubieten als ungesicherte Darlehen. Ungesicherte Kredite, wie etwa Konsumentenkredite, haben in der Regel höhere Zinsen, da das Risiko für die Bank deutlich größer ist.

Hypothekenzinsen werden durch Marktbedingungen, die EZB-Zinspolitik und das Kreditrisiko der Bank bestimmt. Die Grundschuld bietet der Bank hohe Sicherheit, was zu niedrigeren Zinsen führt und Immobilienkredite für langfristige Planungen attraktiv macht.

Wonach richtet sich die Entwicklung der Hypothekenzinsen?

Mit einer Baufinanzierung geht man eine langfristige finanzielle Verpflichtung ein, die über viele Jahre hinweg erhebliche Auswirkungen auf die Haushaltskasse haben kann. Ein entscheidender Faktor sind die Hypothekenzinsen, da sie die monatliche Rate und die Gesamtkosten des Darlehens maßgeblich beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, die Entwicklung der Hypothekenzinsen genau im Auge zu behalten, um gegebenenfalls rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Die Hypothekenzinsen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wobei die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine zentrale Rolle spielt. Die EZB steuert den sogenannten „Leitzins“, der die Refinanzierungskosten der Banken bestimmt und somit indirekt die Hypothekenzinsen beeinflusst. Wenn die EZB den Leitzins erhöht, steigen in der Regel auch die Hypothekenzinsen, weil die Banken höhere Kosten für die Aufnahme von Kapital haben und diese an die Kreditnehmer weitergeben.

Aktuelle Zinslage und Zukunftsaussichten

Nach einer Phase steigender Zinsen, die im September 2023 mit einem Höchststand von 4,5 % gipfelte, sind die Hypothekenzinsen im Juni 2024 erstmals wieder gesunken und liegen nun bei 4,25 %. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte Entspannung am Markt hin, auch wenn die Zinsen weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleiben. Experten erwarten, dass die Zinsen im Herbst und Winter 2024 möglicherweise weiter sinken könnten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das extrem niedrige Zinsniveau von vor 2022 wieder erreicht wird.

Trotz des jüngsten Zinsrückgangs bleibt die Lage für Immobilienkäufer herausfordernd. Wer eine Baufinanzierung plant, sollte die aktuellen Entwicklungen genau beobachten und möglicherweise jetzt aktiv werden, bevor die Zinsen wieder steigen. Eine kluge Wahl der Zinsbindung und ein durchdachter Tilgungsplan sind dabei entscheidend, um langfristig die Kosten zu kontrollieren und finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.

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