Handwerker finden
10 Tipps für die erfolgreiche Suche

Es ist nicht leicht, einen guten Handwerker zu finden. Egal, ob Tischler, Fliesenleger, Maler, Elektriker oder Dachdecker – die Beauftragung eines Handwerkers fordert immer auch das Vertrauen des Immobilieneigentümers in die Professionalität und Zuverlässigkeit des Handwerkers.

Viele Arbeiten im Haus und Garten erbringen Immobilienbesitzer in Eigenleistung. Doch für manche Dinge muss ein Handwerker beauftragt werden. Beim Dachdecken oder beim Austausch von Haustür und Fenstern ist beispielsweise ein Profi gefragt. Wie finden Sie den richtigen Handwerker? Wie schützen Sie sich vor einer bösen Preisüberraschung? Welche Fördermittel können Sie beantragen? Diese und weitere Themen behandelt unser Ratgeber in Form einer Checkliste.

Was empfiehlt der Bekanntenkreis?

Bevor Sie auf Handwerker-Suche gehen, erkundigen Sie sich in Ihrer Nachbarschaft und in Ihrem Bekanntenkreis, ob jemand gute Erfahrungen gemacht hat und einen Handwerksbetrieb empfehlen kann. Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis bieten nämlich eine gute Orientierungshilfe und ein gewisses Maß an Sicherheit, nicht an ein „schwarzes Schaf“ zu geraten.

Was sagen die Verzeichnisse?

Eine weitere Möglichkeit, einen Handwerker zu finden, sind die Branchenverzeichnisse und die örtlichen Handwerker-Innungen. Außerdem bieten diverse Onlineportale Handwerkerleistungen inkl. Preiskalkulator an und veröffentlichen Erfahrungsberichte. Viele Betriebe haben auch einen eigenen Internet-Auftritt. Achten Sie darauf, dass der Handwerker dort nicht nur seine Leistungen ausflistet, sondern achten Sie auf Referenzen und Qualifikationen wie Meister- oder Innungsbetrieb.

Haben Sie den passenden Handwerker gefunden, wird der Handwerker bei umfangreicheren Aufträgen, wie zum Beispiel ein Fensteraustausch, um einen Vorort-Termin bitten. So kann das Auftragsausmaß eingeschätzt und berechnet werden.

Auf was sollte bei einem Angebot geachtet werden?

Bevor Sie einen Auftrag vergeben, sollten Sie exakt definieren, welche Leistungen Sie genau wünschen. Zudem soll der Handwerker Ihnen erläutern, welche Arbeiten er dafür umsetzen muss. Sollen die Fester ausgetauscht werden, dann bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an, wie zum Beispiel:

Genau diese Punkte sollen detailliert im Angebot bzw. im Kostenvoranschlag aufgeführt sein. Wichtig ist auch, ob in einem Angebot alle Nach- und Nebenleistungen, wie beispielsweise der Gerüstbau, genannt sind.

Oft müssen Handwerksarbeiten vollzogen werden, bevor eine Immobilie verkauft wird. Diese können zum Beispiel das Entfernen oder die Wartung von Installationen betreffen. Sie können sich an einen unserer Makler-Experten wenden, wenn Ihre Immobilie verkaufsbereit ist. Diese bewerten die Immobilie kostenlos und stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung.

Immobilienmakler finden

Schriftliche Angebote

Verlassen Sie sich nicht nur auf mündliche Absprachen, sondern fordern Sie ein schriftliches Angebot bzw. einen schriftlichen Kostenvoranschlag. Wenn die Rechnung höher ausfällt als vereinbart oder wenn Nachbesserungen notwendig werden, kann es nämlich sonst zu Problemne kommen. Ohne ein schriftliches Angebot ist es schwer, rechtliche Schritte zu begründen.

Erhöht sich ein Preis um mehr als 15 bis 20 Prozent gegenüber der Summe, die im Angebot bzw. Kostenvoranschlag steht, sollte der Handwerker bereits während der Arbeiten darauf hinweisen. Als Auftraggeber haben Sie das Recht, einen Vertrag zu kündigen, denn an die Angebotspreise sind die Unternehmen in aller Regel gebunden.

In begründeten Fällen ist eine Überschreitung des Kostenvoranschlags von 15 bis 20 Prozent zulässig.

Vergleich von Angeboten

Um ein Gespür für das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Handwerkers zu bekommen, sollten Sie zusätzlich zwei bis drei Vergleichsangebote einholen. Denken Sie daran: Der günstigste Handwerker bringt nicht zwangsläufig auch die gleichen Leistungen wie ein teurerer Kollege. Bitten Sie die Handwerker, ihre Leistungen Punkt für Punkt aufzulisten, damit die Angebote gut vergleichbar sind.

Neben dem Preis spielen bei der Wahl des richtigen Handwerkers auch Sympathie und Vertrauen eine wichtige Rolle. Macht der Betrieb mit seinen Mitarbeitern einen ordentlichen und aufgeräumten Eindruck?

Festpreis oder variabler Preis?

Wenn möglich, dann vereinbaren Sie mit dem Handwerker einen Festpreis, der nicht überzogen werden darf. Das Festpreisangebot sollte genaue Materialauflistungen und -beschaffenheiten benennen und den Umfang der zu leistenden Arbeiten verbindlich festhalten. Unvollständige Leistungsbeschreibungen können ansonsten eine feste Preisabsprache verzerren und die Rechnungssumme in die Höhe treiben.

Wie wird die Arbeit eines Handwerkers überprüft?

Hat der Handwerker seine Arbeit bei Ihnen abgeschlossen, sollten Sie diese genau prüfen. Wenn Sie sich unsicher sind oder wenn es sich um eine komplexe Arbeit handelte, dann können Sie zusätzlich Fachleute um Prüfung bitten. Hilfe bei der Expertensuche bietet zum Beispiel das Sachverständigen-Navi der Handwerkskammern im Internet.

Finden Sie oder der externe Experte Mängel, dann fotografieren Sie diese und reichen Sie die Fotos sowie die Beschreibung der Mängel schnellstmöglich schriftlich bei dem Handwerkerbetrieb ein.

Was passiert, wenn Mängel auftreten?

Grundsätzlich können Kunden bei fehlerhafter Arbeit einen Teil des fälligen Rechnungsbetrags bis zur Mängel-Beseitigung einbehalten. Zur Sicherheit darf mindestens das Doppelte dessen, was eine Behebung der Mängel voraussichtlich kosten wird, einbehalten werden. Tritt der Mangel erst nach der Abnahme in Erscheinung, muss der Handwerker die Möglichkeit haben, den Fehler innerhalb einer angemessenen Frist zu beseitigen – selbstverständlich kostenlos.

Hält der Handwerker die gesetzte Frist nicht ein oder ist eine Nachbesserung nicht möglich, können Sie selbst versuchen, den Mangel zu beseitigen. Sie können aber auch eine andere Firma beauftragen, den Mangel zu beheben. Diese Kosten gehen dann zu Lasten des ursprünglichen Vertragspartners.

Wieso sollte nach Abschluss aller Handwerker-Arbeiten die Gesamtsumme ausgeglichen werden?

Den Rechnungsbetrag sollten Sie erst dann vollständig zahlen, wenn alle Arbeiten zu Ihrer Zufriedenheit erledigt sind. Dabei sind auch die eventuell anfallenden Nachbesserungen eingeschlossen. Im Idealfall sind auf der Rechnung alle Lohn-, Fahrt- und Materialkosten separat aufgeführt, denn einige Posten können Sie anteilig von der Steuer absetzen.

Absetzbar sind nur Arbeitskosten sowie gegebenenfalls auch Fahrt- und Maschinenkosten. Die Kosten für das eingesetzte Material müssen Sie jedoch sebst übernehmen.

Eine Rechnung, die Sie mit Ihrer Steuererklärung einreichen, sollte daher das Entgelt zwischen abziehbaren Lohn- und Fahrtkosten auf der einen Seite und den Materialkosten auf der anderen Seite aufschlüsseln. Steht auf der eingereichten Rechnung ein Pauschalbetrag, nimmt das Finanzamt eine Schätzung der Arbeitskosten vor.

Die Steuervorteile gelten übrigens nicht nur für Immobilien in Deutschland. Eigentümer können die Kosten für Handwerker oder Dienstleister selbst dann anteilig von der Steuerzahlung absetzen, wenn die Arbeiten in ihrer selbst genutzten Ferienimmobilie durchgeführt werden. Dazu muss das Haus allerdings innerhalb der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum liegen.

Welche Fördermittel gibt es für Eigenheim-Sanierer?

Braucht Ihr Haus eine neue Heizung? Oder neue Fenster? Oder wollen Sie komplett sanieren? Dann haben Sie die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen. Folgende Institutionen bieten solche finaniziellen Mittel an:

  • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
  • Kommunen
  • Ländern

Seit dem 1. Juli 2017 gibt es außerdem einen individuellen Sanierungsfahrplan(iSFP) mit Empfehlungen für Sanierungen. Gefördert wird sowohl mit Bargeld als auch mit Krediten: Während die Bafa beispielsweise ausschließlich Bargeldauszahlung leistet, bietet die KfW in erster Linie günstige Kredite an. Aber auch Geldleistungen in Form von Zuschüssen oder Tilgungsverzicht sind bei der KfW möglich, sofern die Investitionssumme selbstständig aufgebracht werden kann.

Weiterhin ist eine Kombination von Bafa-Förderung und KfW-Ergänzungkredit möglich. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, noch bevor Sie mit den Arbeiten an Ihrem Haus beginnen, wann Sie die Förderanträge stellen müssen. Gute Handwerksbetriebe können Sie beraten.

Wir fassen für Sie zusammen

Vereinfach Sie sich die Suche nach einem passenden Handwerker, indem Sie sich zunächst in Ihrer Nachbarschaft umhören. Der nächste Schritt wäre der Blick in die Verzeichnisse oder in das Internet. Drücken Sie sich sehr exakt in dem Angebot aus und halten Sie alles schriftlich fest, wenn Sie einen Handwerker beauftragen wollen. So können Missverständnisse vermieden werden. Kontrollieren Sie die Arbeiten des Handwerkers gründlich und reichen Sie Beweise von möglichen Mängeln schnellstmöglich bei dem Handwerkerbetrieb ein.

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.

Folgendes könnte Sie auch interessieren:

Maklersuche

Erfahren Sie hier, wie einfach Sie mit HAUSGOLD zu Ihrem Wunschmakler kommen!

Häufig gestellte Fragen:

Seit Juni 2019
Kostenlose Telefonberatung

040 - 22 61 61 40

Sicherheit garantiert
Seit Juni 2019
1
FAZ Online, „Viele Kunden könnten zurückkommen“, 17.02.2022, Stand: 19.10.2023
FOCUS online, “Experte erklärt - Wohnimmobilien und Corona: Warum Immobilienbesitzer aufatmen können”, 25.05.2023, Stand: 19.10.2023
WELT Online, “Die Luxus-Wette ist verloren – jetzt beginnt das Zittern der Spekulanten”, 05.09.2022, Stand: 19.10.2023
ZEIT ONLINE, “Unsanierte Immobilien: Das Haus besser saniert verkaufen”, 29.06.23, Stand: 19.10.2023

Copyright 2024 - HAUSGOLD | talocasa GmbH | An der Alster 45 | 20099 Hamburg