Lisa Bönemann
Gründerin Hausverwaltung-Ratgeber
Aktualisiert am
Egal, ob man seine Eigentumswohnung selbst bewohnt oder vermietet - die Suche nach der passenden Hausverwaltung ist nicht immer einfach. Wir erklären Ihnen, für welche Aufgaben ein Hausverwalter zuständig ist.
Es gibt verschiedene Arten der Hausverwaltung. Die Art ist vor allem von der Art und dem Zweck der Immobilie abhängig. Es wird unterschieden zwischen einer WEG Verwaltung, einer Mietverwaltung und einer Verwaltung für Sondereigentum.
Sofern die Besitzer von Eigentumswohnungen ihr Haus nicht in Eigenregie verwalten, schließen sie sich zu einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) zusammen. WEG Verwaltung, oder auch Wohneigentümer-Gemeinschafts Verwaltung, kümmert sich demnach um die Interessen und Verwaltungsaufgaben von Wohnimmobilien mit mehreren Eigentümern. In der Regel sind dies Immobilien mit mehreren Eigentumswohnungen. Die WEG-Verwaltung wird von der gesamten Wohnungseigentümergemeinschaft beauftragt. Das Gemeinschaftseigentum betrifft die Teile des Gebäudes, die allen Eigentümern gemeinsam gehören. Dazu gehören zum Beispiel Treppenhäuser oder Heizungsanlagen. In der Teilungserklärung ist zu finden, welche Teile welchem Eigentümer gehören.
Doch was genau ist der Unterschied zwischen Gemeinschafts- und Sondereigentum? Sondereigentum betrifft einzelne Eigentumswohnungen (es kann sich aber auch um eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus handeln), die nach der Abgeschlossenheitsbescheinigung eine Einheit darstellt. Sie ist also nur für die Eigentümer einer Eigentumspartei zuständig.
Bei einer Mietverwaltung handelt es sich um einen Verwalter, welcher die Betreuung einer gesamten Immobilie, sowohl bei einer Gewerbeimmobilie als auch bei einem Wohnhaus, und deren einzelne Mietparteien übernimmt. Sie kümmert sich um die Interessen und Aufgaben der Mieter des Objekts, des Eigentümers sowie weiteren Beauftragen, wie z.B. Handwerkern.
Die Aufgaben sind natürlich davon abhängig, ob es sich um einen WEG-Verwalter oder einen Miethausverwalter handelt. Es gibt keinen festgesetzen Aufgabenkatalog, den eine Immobilienverwaltung zu erfüllen hat. Welche Aufgaben umgesetzt werden müssen, wird jeweils vertraglich zwischen dem Auftraggeber bzw. Eigentümer und der Hausverwaltung verhandelt.
Je nach Aufgabenbereich wird zwischen 3 Hausverwaltung Typen unterschieden:
Auch wer eine Eigentumswohnung verkaufen möchte, benötigt dafür die Zustimmung des Verwalters. Die Verwalterzustimmung zum Kauf einer Eigentumswohnung ist eine rechtlich in der Teilungserklärung verankerte Absicherung. Diese soll die Wohnungseigentümergemeinschaft vor zahlungsunfähigen oder unseriösen Neu-Eigentümern schützen. Die Verwalterzustimmung ist im Wohnungseigentümergesetz verankert und führt in der Praxis dazu, dass erst die Zustimmung des Verwalters schriftlich eingeholt werden muss, ehe der Notar zur Kaufpreiszahlung auffordert und den Eigentumsübergang organisiert.
Die technischen Aufgaben einer Hausverwaltung zählen zu den klassischen Aufgaben. Es geht hierbei vor allem um die regelmäßige Überprüfung des Gebäudezustandes, in Hinblick auf Instandhaltungsmaßnahmen, Reparaturarbeiten oder Modernisierungvorkehrungen. Zu den weiteren technischen Aufgben zählen folgende:
Nicht jede Hausverwaltung übernimmt rechtsberatende Aufgaben. Diese sollten vorab vertraglich festgelegt werden. Im Falle einer juristischen Verwaltung werden folgende Punkte durchgeführt:
Die kaufmännischen Aufgaben umfassen alle finanziellen Einheiten. Sowohl die Verwaltung der Mieteinnahmen, aber auch die optimierung von Ausgaben:
Vor allem bei Hausverwaltung der WEG gibt es wichtige wirtschaftliche Punkte, die zusätzlich durchgeführt werden sollten:
Nicht selten entsteht die Frage, ob der Hausmeister oder die Hausverwaltung für Mängel zuständig ist. Z.B. wenn eine Lampe im Hausflur nicht funktioniert. Pauschal kann man sagen, dass bei einem Mängel oder Schaden in der Wohnung die Hausverwaltung zuständig ist. Handelt es sich um einen Schadensfall im Hausflur, kann sowohl der Hausmeister als auch die Hausverwaltung informiert werden. Da der Hausmeister von der Hausverwaltung engagiert wird, wird er in Kontakt mit der Verwaltung oder dem Vermieter treten.
Da der Wettbewerb unter den Hausverwaltungen so groß ist, versucht so manche Verwaltung, mit Dumpingpreisen neue Kunden zu finden. Allerdings versuchen sie dann häufig, das niedrige Honorar über zahlreiche Zusatzgebühren aufzustocken. Merken Sie sich also: Es kommt nicht darauf an, wie hoch die Monatspauschale ist, sondern welche Leistungen mit enthalten sind. Denn der billigste Anbieter ist nicht immer der beste. Die Hausverwaltungskosten hängen von einigen Faktoren ab:
Durchschnittlich entstehen folgende Kosten bei der Verwaltung:
Bei einer Mietverwaltung sind die Kosten ebenfalls von der Anzahl der Mieteinheiten abhängig. Je mehr Mieteinheiten in einem Objekt betreut werden, desto geringer die Kosten für eine Wohneinheit. Es gibt auch Hausverwaltungen, die einen Anteil der Nettokaltmiete erhalten (in der Regel 5-6%).
Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel dienen als informative Ratgeber und stellen demnach keine verbindliche Rechtsberatung dar.
Lisa Bönemann
Gründerin Hausverwaltung-Ratgeber
Lisa Bönemann hat in den letzten Jahren zahlreiche Hausverwaltungen kennengelernt: engagierte und kompetente Verwaltungen sowie leider auch weniger gute, bei denen die Post monatelang auflief. In dieser Zeit hat sie sich intensiv in das Thema Hausverwaltung einarbeiten müssen und festgestellt, dass es zu gewissen Themenbereichen im Internet nur wenig Informationen für Wohnungseigentümer gibt. Um dies zu ändern, hat sie das Portal Hausverwaltung-Ratgeber.de gegründet.